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Die Komplexität der Produktdatenkonformität im Multichannel Commerce

Geschrieben von Ingo Röger | 08.10.2025 15:21

Als Online-Händler streben Sie kontinuierlich nach Wachstum und neuen Vertriebsmöglichkeiten. Der Einstieg auf einem weiteren Marktplatz verspricht unmittelbaren Zugang zu Millionen potenzieller Kunden, eine gesteigerte Markenpräsenz und zusätzliche Umsatzchancen. Der Wunsch, schnell zu expandieren, ist groß und der Weg scheint einfach: Produktdaten übertragen, Angebote live schalten – fertig. Doch ein Multichannel-Ansatz bringt eine oft unterschätzte Herausforderung mit sich, die Ihr Wachstum erheblich bremsen kann: die Einhaltung marktplatzspezifischer Produktdatenanforderungen.

Händler sehen sich immer wieder mit strikten, plattformabhängigen Formatanforderungen konfrontiert. Trotz eines sorgfältig gepflegten Produktkatalogs geht der Schritt auf eine neue Plattform oft damit einher, dass die eingereichten Daten abgelehnt werden. Für viele ist dieser Kreislauf aus abgelehnten Produktdaten durch den Marktplatz oder entfernten Listings und der darauf folgenden, zeitintensiven manuellen Nachbearbeitung ein alltägliches und frustrierendes Hindernis.

Unterschiedlicher Marktplatzanforderungen als zentrale Herausforderung

Die E-Commerce-Landschaft ist heute vielschichtiger denn je, da regelmäßig neue Marktplätze entstehen und bestehende Kanäle laufend weiterentwickelt werden. Jede Plattform überzeugt mit klaren Mehrwerten, setzt jedoch auf eigene, individuelle Regeln und Anforderungen.

Was auf einer Plattform reibungslos akzeptiert wird, kann auf einer anderen direkt abgelehnt werden. Häufig entscheiden scheinbar kleine Details darüber, ob Ihre Angebote veröffentlicht werden – mit potenziell großen Auswirkungen auf Ihren Vertriebserfolg:

  • Zeichenbeschränkungen und HTML-Tags: Ein Produkttitel, der beispielsweise für Amazon mit bis zu 200 Zeichen optimal gestaltet ist, kann bei OTTO Market bereits zu lang sein. Während HTML-Tags bei der Gestaltung von Produktbeschreibungen auf Plattformen wie eBay hilfreich sind, werden sie auf vielen anderen Marktplätzen oftmals abgelehnt.

  • Attributformate und akzeptierte Werte: Viele Marktplätze arbeiten mit klar definierten, vorgegebenen Auswahllisten für Attribute wie Farbe, Material und Größe. Wird etwa „Ozeanblau“ als Produktfarbe angegeben, akzeptiert der Marktplatz jedoch nur den Wert „Blau“ – das Produkt wird abgelehnt. Diese Herausforderung macht eine exakte und kanalspezifische Datenaufbereitung unverzichtbar.

  • Gewicht und Maßeinheiten: Während Sie z.B. „Zentimeter“ und „Kilogramm“ in Ihrem System hinterlegen, verlangt ein Marktplatz möglicherweise ausdrücklich die Angabe „CM“ bzw. „kg“. Dadurch entstehen Datenfehler, die ein Listing auf dem Marktplatz verhindern können.

Dieser Ablauf führt zu einem zermürbenden, sich wiederholenden Kreislauf manueller Datenkorrekturen: Fehlerprotokolle analysieren, Werte einzeln in der Importtabelle für den jeweiligen Marktplatz anpassen und anschließend erneut hochladen – nur um sich im nächsten Schritt mit weiteren Fehlermeldungen auseinanderzusetzen. Dieser Prozess bremst nicht nur massiv die Effizienz, sondern verwandelt den schnellen Einstieg auf neue Marktplätze in eine mühsame, zeitintensive Herausforderung.

Zentrale Rolle eines Product Information Managements (PIM)

Ein leistungsfähiges Product Information Management (PIM) ist in diesem Kontext unverzichtbar. Als zentrale Plattform bündelt ein PIM-System sämtliche Produktdaten an einem Ort – von beschreibenden Texten und Bildern bis hin zu strukturierten, technischen Attributen. Hier werden alle Informationen konsolidiert, angereichert und gepflegt, wodurch eine hohe Datenqualität für sämtliche Vertriebskanäle sichergestellt wird. Mit einem zentralisierten PIM orchestrieren Sie Ihre Produktdaten effizient und sorgen für eine nahtlose, kanalübergreifende Synchronisation.

Ein PIM allein greift jedoch zu kurz. Die echte Stärke einer modernen Produktdatenverwaltung entfaltet sich erst, wenn Produktinformationen nicht nur zentral gebündelt, sondern dynamisch an die spezifischen Anforderungen einzelner Vertriebskanäle angepasst werden können. Entscheidend für effizienten Multichannel-Handel ist die Fähigkeit, Inhalte gezielt zu steuern, bevor sie an verschiedene Marktplätze exportiert werden. Nur so wird aus einer zentralen Datenquelle ein flexibles System, das die individuellen Anforderungen und Sprachen jedes Marktplatzes optimal bedient.

PlentyONE präsentiert: Functions – die smarte Lösung für kanaloptimierte Produktdaten

Im Zentrum unseres Handelns steht die Herausforderung, Komplexität zu beherrschen und Händler*innen beim Multichannel-Wachstum effektiv zu unterstützen. Deshalb freuen wir uns, unser neuestes Feature vorstellen zu können: Functions.

Functions ermöglichen die flexible, regelbasierte Bearbeitung von Produktdaten durch leistungsstarke, Excel-ähnliche Formeln – vollständig integriert in Ihre gewohnten PlentyONE-Workflows. Damit sind Sie in der Lage:

  • Importierte Daten zu vereinheitlichen und mühelos an interne PIM-Standards anzupassen

  • Daten exakt nach Marktplatzvorgaben zu transformieren, bevor Sie diese zu entsprechenden Plattformen übertragen

  • Parameter bequem in Katalogen zum Datenmapping auszuwählen, um konforme Werte automatisch zu generieren und zuzuweisen.

Mit Functions gehören manuelle, fehleranfällige Korrekturen der Vergangenheit an. Beispielsweise können Sie „Ozeanblau“ automatisch in „Blau“ konvertieren, Maßeinheiten normieren oder Produkttitel auf vorgegebene Zeichenlimits kürzen – alles automatisiert, direkt im Datenfluss. Das spart Zeit, Ressourcen und minimiert Fehler, sodass Sie sich auf strategische Wachstumsziele konzentrieren können.

Functions sind Ihr Schlüssel zu fehlerfreien Listings, transparenter Datenqualität und einer konsequent skalierbaren Multichannel-Expansion. Optimieren Sie Ihre Prozesse, vermeiden Sie kostspielige Nacharbeiten und stellen Sie sicher, dass Ihre Angebote jederzeit marktplatzkonform und aktuell sind.